Obwohl die Flöte heute ausnahmslos aus Metall gebaut wir, zählt sie zur Familie der Holzblasinstrumente. Die war unter der Bezeichnung "Flauto traverso" bekannt, bis sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Blockflöte nach und nach verdrängte. In dieser Zeit erlebte sie ihre höchste Blüte. Eine große Wende setzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts vor allem durch Theobald Boehm ein, der das Klappensystem entwickelte. Deshalb wird die Querflöte auch heute noch "Böhmflöte" genannt. Die Instrumentenfamilie umfasst heute eine Vielzahl von Größen. Die bekanntesten sind die Piccoloflöte und die "große Flöte".
Noch einige Hinweise:
Eine Zahnspange hindert nicht daran, Querflöte zu spielen. Eine Umstellung fällt in der Regel sehr leicht.
Die "normale" Querflöte zählt zu den Sopraninstrumenten. Ein weiteres Instrument aus der Familie der Böhmflöten ist das Piccolo. Sie ist in der Regel eine Oktave höher als die Große Flöte ebenfalls in C gestimmt. Seltener kommt auch eine Piccoloflöte mit Des-Stimmung vor.
Die heute bekannte Querflöte heißt richtig "Böhmflöte" und rechnet sich - obwohl ganz aus Metall gefertigt - zur Familie der Holzblasinstrumente. Dieses Phänomen kann verstanden werden, wenn man die Entwicklungsgeschichte der Böhmflöte betrachtet.
Wahrscheinlich stammt die quer geblasene, kernspaltenlose Flöte aus China. Hier ist sie bereits im 9.vorchristlichen Jahrhundert belegt. Von dort aus kam sie über Indien, Ägypten und Griechenland im 11.Jahrhundert nach Deutschland. Hier erfreute sie sich bei den Musikanten großer Beliebtheit: Die Bezeichnung "flute allemande" oder "german flute" - also "deutsche Flöte" - war in ganz Europa verbreitet.
Die quer gespielte Flöte hatte mit der heute bekannten Böhmflöte wenig gemeinsam: Sie war aus Buchsbaum gefertigt, zylindrisch gebohrt und hatte den Tonumfang g1-c2. Wegen des etwas schrillen Tones wurde dieses Instrument auch Querpfeife genannt. Weite Verbreitung fand es in der Militärmusik, wo es bis heute - allerdings mit konischer Bohrung und in Ebenholz - noch gespielt wird. Aus der Querpfeife entwickelte sich im 17.Jahrhundert die Traversflöte.
Dieses Instrument wurde nun in 3 Teilen gebaut (im Gegensatz zur Querpfeife, die aus einem Stück gefertigt ist), mit einer konischer Bohrung versehen (Verjüngung zum Fußstück hin) und hatte eine einzige Klappe am Fußstück. Als Material wurde weiterhin Buchsbaum verwendet. Weitere Neuerungen waren bis zum 18. Jahrhundert der Stimmkorken im Kopfstück, 5 zusätzliche Halbtonklappen, sowie ein größeres, jetzt ovales Mundloch. Im 19.Jahrhundert war dann die endgültige Entwicklung der Traversflöte erreicht: Es gab vergrößerte Tonlöcher sowie eine verbesserte Klappenkonstruktion (Ring- und Trillerklappen).
Ein Bericht von unserer Jugendspielerin: Sienja Kühn